Jurist – Dresden – *27.09.1945 – Beitritt 1965
Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften in Marburg und Kiel wurde Vehse 1977 im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr angestellt. Ab Oktober 1990 war er am Ausverkauf der DDR durch die Treuhandanstalt als Direktor für „Beziehungen zur Bundesregierung, der EU-Kommission“ und für Internationale Beziehungen eingebunden. Seit 1995 war Wolfgang Vehse Mitglied im Kabinett des EU-Kommissars Martin Bangemann von der FDP. Zwei Jahre später wurde er Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit, 2002 wurde er vom neuen Sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Erst im Jahr 2004 kam es zu einer juristischen Aufarbeitung einer Korruptionsaffäre in Sachsen, bei der es um die ungerechtfertigte Verwendung von Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds in Höhe von 21 Millionen Euro ging, dem sogenannten „QMF-Skandal“. Im Zuge dessen wurde Vehse wegen Untreue und uneidlicher Falschaussage vor dem entsprechenden Untersuchungsausschuss angeklagt. Einige Jahre später wurde der Vorwurf der Untreue wegen Mangel an Beweisen eingestellt, Vehse wurde allerdings aufgrund einer Falschaussage verurteilt.
Nach seiner Versetzung in den einstweiligen Ruhestand kehrte er nicht in den öffentlichen Dienst zurück, sondern ist seit 2010 als Rechtsanwalt tätig. 2018 nahm er am 150. Stiftungsfest der Marburger Burschenschaft Germania teil, für die er zudem als Mitglied des Ehrenrats des Verbands der Alten Herren tätig ist.