gelernter Grafiker – *15.07.1987 – Beitritt 2015
Mario Rüger ist im Kurzclip, den die Germanen am 15.April 2019 auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichten, beim Mensurfechten zu sehen (Bild 1). Rüger ist bereits seit einigen Jahren Teil der Marburger Burschenschaft Germania. Das zweite Bild zeigt ihn neben Nazirapper und Marburger Germane Patrick Bass (Rapper Komplott) und Tobias Sauer auf dem „Zwischentag“ im Jahr 2013 in Berlin. In einem Video zur zweiten „Junges Europa“ Konferenz im Jahr 2019 auf dem Haus der Marburger Germanen ist Rüger ebenfalls zu sehen (Bild 3). Auf diesem Video trägt er neben dem Germanenband noch das Band der Burschenschaft Germania Halle zu Mainz. Dort lebte er auch während seines Geschichtsstudiums in Darmstadt im Wintersemester 2013/14 auf dem Haus.
Rüger ist gelernter Grafiker und unterstützt sowohl die Germania als auch – während des Vorsitzes der Germania – die DB in Sachen Merchandise-Design. Nach seiner Berufsausbildung hat Rüger lange gebraucht, um sein Studium zu absolvieren. Nachdem er zweimal das Geschichtsstudium abbrach, schrieb er sich im Wintersemester 2014/15 in Architektur an der HTW Dresden ein. Zuletzt musste er sich wohl wieder anderweitig bewerben und versuchte an der Hochschule Augsburg das Studium der Architektur aufzunehmen (2018). In der Marburger Burschenschaft Germania tat er sich unter anderem dadurch hervor, dass er auf dem Burschentag 2015 zusammen mit Patrick Bass protokollierte.
In den gerichtlich verifizierten[1] … Continue reading Facebook-Chats mit seinem Leibburschen Marcel Grauf zeigt sich Rüger als strammer Antisemit. So beschwert er sich gegenüber Grauf: „die FH [Leipzig, Anm. d. Verf.] hat die Architekturprofs mit dem entartetsten Geschmack weit und breit“. Auch seine Verachtung gegenüber europäischen extrem rechten Parteien kann er nur in antisemitischer Sprache ausdrücken: „Naja, Israelinge halt, wie die FPÖ, Flaams belang und der Wilders ja auch“. Des Weiteren verhöhnt Rüger die Opfer der Shoah, denn „Stirb im Gas“ nutzt er als eine Art geflügeltes Wort der Beleidigung oder wahlweise des Neids. Ebenso äußert er den Wunsch, Menschen in Gaßkammern zu ermorden. Gerne sagt er zudem „heil“. Als Rüger schreibt: “partypartyyeahyeahyeah“ antwortet Grauf:“GaskammerGaskammeryeahyeahyeah“.
Mario Rüger ist Rassist. Er äußert besipielsweise: „Eigentlich müsste ganz Offenbach so entvölkert werden… Wär des [sic] schön“. Offenbach dient hier als Chiffre für Orte, die migrantisch geprägt sind. Außerdem ist Rügers Sprache misogyn, homophob und ableistisch. Die DB-Nachbarverbindung Rheinfranken, die er offensichtlich nicht ertragen kann, bezeichnet er als „unaufhaltsamen Krüppeltornado“.
Insgesamt scheint Rüger kein kollegialer Mensch zu sein. Eigentlich hetzt er gegen alle Menschen in seinem Umfeld, auch andere extrem Rechte und seine Bundesbrüder. So sind ihm Torben Braga und Christian Schneider zu liberal, der Pegida-Chef sei inkonsequent, weil er nicht rassistisch genug sei, die gesamte Dresdner Verbindungslandschaft nicht radikal genug, das gleiche gelte für FPÖ, AfD und Flaams Belaang. Es zieht sich durch, dass sie ihm alle nicht konsequent genug, gebildet genug oder entschlossen genug sind. In Kombination mit seinem Faible für Shoah-Relativierungen und „Heil“-Rufen zeichnet sich das Bild eines Nazis, auch wenn seine politische „Strategie“ noch nicht ersichtlich ist.
2014 nahm er des Öfteren am Stammtisch der Zeitschrift „Blaue Narzisse“ teil, über die er sich ebenfalls ausließ. So waren ihm die Äußerung der Teilnehmenden wohl nicht rassistisch genug:
„Gestern auf Einladung von Taphorn aufm BN [Blaue Narzisse, Anm. d. Verf.] Stammtisch gewesen, Überthema: Pegida und Hogesa… Nur Reisende für den Gesichtsschußbus. Es war noch schlimmer als ich erwartet hab. Paar Afd-Spastis, paar Islam=Faschismus-Affen, ‚ja aber in unserer Demo sind auch viele Juden mitgelaufen‘, ‚mein Trauzeuge ist Türke, über den haben wir einen guten Kontakt zur xy-Moschee‘, beide Zitate vom Pegida-Chef, der auch mit seiner Mulattenfrau da aufgelaufen ist. Alles zum kotzen ‚Ausländer sind voll super und die können gerne herkommen, die sollen sich nur integrieren und unseren Wohlstand nicht gefährden‘ #totaleeskalation“.
Verweise