Student – Marburg – *23.08.1996 – Beitritt 2017/18
Heinrich Mahling ist eines der bekannteren Gesichter der Marburger Burschenschaft Germania. Dort nahm er im Jahr 2018 das Band auf, nachdem er aus der Landsmannschaft Hasso Borussia (Coburger Convent) wegen seiner Aktivitäten bei den Identitären rausgeschmissen wurde. Deren Marburger Ortsgruppe wurde von ihm gegründet, Mahling hatte die Funktion des Ortsgruppensprechers und Ansprechpartners inne.
Nach dem Rauswurf bei der Hasso Borussia nahm Mahling im Jahr 2018 als Leibfux des ehemaligen Nazirappers und heutigen Anwalts Patrick Bass das Band der Marburger Burschenschaft Germania auf. Der Übertritt zur Germania schien nur konsequent, schließlich diente das Haus den Identitären als Treffpunkt. Mahling war vor seinem Eintritt in die Burschenschaft bereits regelmäßig dort zu Gast. Im Winter 2017 wurde er zum Regionalleiter der Identitären Hessen ernannt.[1]Weiterführende Informationen zu seinen Tätigkeiten: … Continue reading
Als bekannter Identitärer und politisch aktiver Germane wird Mahling in der Öffentlichkeit immer wieder wegen seiner Blut-und-Boden-Ideologie konfrontiert. Die Probleme, die Mahling in der Öffentlichkeit hat, scheinen ihn psychisch zu beeinträchtigen. Er ist auf dem Haus als kein besonders ordentlicher oder zuverlässiger Bursche bekannt. Diese Unzuverlässigkeit, die Mahling auf seine psychischen Probleme zurückführt, wurde von seinen Bundesbrüdern beinahe mit seinem Rauswurf abgestraft. Es stellt sich also die Frage, ob seine Nachlässigkeit wegen seiner Aktivitäten bei den Identitären auf dem Haus eher geduldet wird, als bei anderen Burschen? Mahlings fehlende Kompetenz, sein Leben selbstständig zu organisieren, ist für einen Kader der Identitären unpraktisch. Womöglich müssen diese aber in Ermangelung von Alternativen auf ihn zurückgreifen.
Philip Stein bespricht diese internen Probleme in seinem Verlags-Podcast mit Volker Zierke, als er anmerkt, dass Burschen ihre Pflichten auf dem Haus nicht erfüllten, weil sie zu viel Arbeit bei den Identitären machten. Es gebe eine interne Debatte darüber: „Wie wird Zeit eingeteilt? Da sagt der eine: ‚Guck mal, du hast deine Pflicht bei der Burschenschaft da nicht erfüllt, du hast das nicht gemacht […] du warst aber bei deinem Aktivistentreffen.“[2]https://podcast.jungeuropa.de/von-rechts-gelesen-sendung-38-burschenschaften/ Die Burschenschaft solle aber immer an erster Stelle stehen. Klassisch autoritär sollen sich die Burschen ihr also unterordnen und in der Gemeinschaft aufgehen. Dies widerspricht jedoch einer, wenn auch gewünschten, politischen Organisierung einzelner außerhalb der Burschenschaft. Um mit diesem Problem umzugehen, schlägt Stein deshalb vor, dass „die Burschenschaft versuchen sollte, für eine gewisse Zeit solche wirklich wichtigen, meinetwegen, Aktivisten freizustellen. Aber das muss man sich halt eben als Burschenschaft leisten können.“[3]https://podcast.jungeuropa.de/von-rechts-gelesen-sendung-38-burschenschaften/ Zur Rettung kam Mahlings Freundin Sabrina Kruber, die sich fortan auf dem Haus der Germania einbringt und sich um ihn kümmert, beispielsweise einkaufen geht oder sich am Putzplan beteiligen soll.
Heinrich Mahling hat sich nicht nur bei den Identitären eingebracht, sondern auch in der Deutschen Burschenschaft (DB). Im Jahr 2019 übernahm er dort den Posten des Obmann für Hochschulpolitik und allgemeine Politik. Außerdem hat er einen neuen Fux „gekeilt“, der sogleich sein Leibfux wurde: Nicolas Krömer. Die sogenannte Leibfamilie dient der verstärkten Bindung der Burschenschafter untereinander. Es verwundert daher nicht, dass auch Mahling in den Angriff auf die Schwarzburgbund-Verbindung Frankonia im Sommer 2020 involviert gewesen sein soll. Krömer soll ihn in der Tatnacht kontaktiert haben, um ihn und die anderen Burschenschafter um Unterstützung zu bitten (für weitere Details siehe Nicolas Krömer). Wie die Autonome Antifa Freiburg berichtete, ist Mahling zusammen mit Krömer und Hans Fischer von der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn angeklagt, an den Angriffen beteiligt gewesen zu sein.[4]https://autonome-antifa.org/breve8278
Im Jahr 2018 absolvierte Mahling ein Praktikum am „Institut für Staatspolitik“ und organisierte dort die Sommerakademie mit. Seit Ende 2018 hat er zudem im „Antaios Verlag“ einen Minijob inne und arbeitete außerdem im Jahr 2021 bei dem ehemaligen AfD-Mitglied und Abgeordneten des Bundestags Frank Pasemann in Teilzeit als studentischer Mitarbeiter. Pasemann wurde 2020 aus der AfD wegen „parteischädigenden Veröffentlichungen“, illegaler Spendensammlung und nicht gezahlter Mandatsträgerabgaben ausgeschlossen. In den Jahren zuvor war er dafür bekannt, seine Mitarbeiter im Bundestag aus dem extrem rechten Milieu zusammenzustellen. Außerdem hat Mahling bei den identitären Projekten „GegenUni“ und dem „Feldzugblog“ mitgearbeitet.
Verweise